André Koch vom Leichtathletikverein SG Empor Niederbarnim behielt den Überblick. Auf einem zweirädrigen Segway kurvte er um das Panketaler Rathaus, das am Sonnabend zum Festgelände geworden war. Zum ersten Rathausfest in dieser Form waren sehr viele Besucher gekommen.

Vor dem Rathaus waren es zum Beispiel die Cheerdancer der SG Einheit Schwanebeck, die mit ihren Aufführungen für Stimmung sorgten. Neben und hinter dem Rathaus herrschten Jubel und Trubel, gab es aber auch Informationsstände. Wer mochte, konnte sich über die Arbeit von Amnesty International informieren oder sich beim mittelalterlichen Papierschöpfen ausprobieren. Die 10-jährige Lisa Eberl aus Schwanebeck nutzte die Gelegenheit, um ihr eigenes Papier herzustellen. Beim letzten Arbeitsgang an der Papierpresse waren noch einmal einige Minuten Geduld gefragt. Doch dann konnte der fertige Bogen bewundert werden.

14 Runden hatte der 12-jährige Lucas Dominiczak aus Schwanebeck beim 4. Benefizlauf des Panketaler Gymnasiums bereits hinter sich, als er einen kurzen Stopp an der Bank einlegte. 
19 Runden, so viele wie im vergangenen Jahr, wollte er schaffen. „Damit ich spenden kann“, lautete seine Antwort auf die Frage, warum. Dann verschwand er wieder auf der Laufstrecke im Grünen.

Wie in den Vorjahren hatten die Schüler abgestimmt, welche Projekte bedacht werden sollten. Diesmal waren es die Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg in der Waldsiedlung (siehe auch Seite 17) und ein Gesundheitsprojekt in Gambia. In beiden Fällen kam es den Schülern darauf an, dass das ergelaufene Geld an konkrete Projekte vergeben wird.

Während die Nachsorgeklinik bereits gut bekannt ist – sie war vor einem Jahr ebenfalls ausgewählt und von Schülern zwischenzeitlich sogar besucht worden, soll die Gambia-GesundheitsHilfe e.V. beim Bau eines zweiten Gesundheitszentrums zur alltäglichen Versorgung und Ausbildung von Fachpersonal unterstützt werden. „Uns ist es wichtig, dass unter unserer Anleitung medizinisches Personal ausgebildet wird und anschließend eigenständig weiterarbeiten kann“, so Dr. Kristin Menzel.

Für jede gelaufene Runde kommt ein Sponsor auf, den die Schüler zuvor von der guten Sache überzeugt haben. „Außerdem tun die Schüler und alle anderen Mitläufer etwas für ihre Gesundheit“, so Lehrer Stefan Schmidt. Schließlich kamen 1094 Runden und damit 1094 Kilometer zusammen. Das ist einmal längs durch Deutschland, bedeutet Rekord und nach vorläufigem Stand eine Spendensumme in Höhe von rund 3500 Euro.

Wer allerdings an den Führungen auf der Deponie und im Wasserwerk teilnehmen wollte, musste noch ein Stück Weg extra zurücklegen. Doch auch hier war das Interesse groß. Die erste Führung im Wasserwerk mit rund 40 Personen musste aufgrund der Teilnehmerzahl geteilt werden. Im Durchschnitt fördern die sechs Brunnen des Zepernicker Wasserwerks 3000 Kubikmeter Wasser pro Tag, das über ein 131 Kilometer langes Rohrnetz und 7500 Hausanschlüsse an mehr als 20 000 Einwohner verteilt wird. Die Brunnen werden stets abwechselnd betrieben. Erlaubt ist eine Fördermenge von maximal 5000 Kubikmeter pro Tag, erläuterte Mark Mansfeld von den Berliner Wasserwerken, die in Kooperation mit Berlinwasser Regional, dem Betreiber des Wasserwerks, die Besichtigung durchführten. Im Sommer, steigt der Verbrauch in der Regel wegen des erhöhten Sprengbedarfs an.

Sollte das Maximum einmal erreicht werden, kann an zwei Stellen auch Wasser aus dem Berliner Netz eingespeist werden. Übrigens dürfen nicht mehr als 
24 Stunden zwischen der Förderung des Wassers und dem Verbrauch im Haushalt liegen. 
Zahlreiche Fragen hatten die Besucher, beispielsweise zur Aufrechterhaltung des Drucks, zum Härtegrad (4), zur Filterung und Qualitätskontrolle und vieles mehr.

Quelle: MOZ, 19.04.2010